Donnerstag, 19. Juni 2008

zwei tiger in borneo.

schon eine sehr gut weile ist's her, da ich mit dem mathieu (oder war's eben doch freitag) der kueste der insel borneo entlang gezogen bin. und sie waren gut, die tage.
wir schliefen in absteigen; chinesischen, mit null und gar keinem ueberfluessigen gegenstand im zimmer (aber auch keinem fehlenden; was doch sehr der chinesischen mentalitaet entspricht). in malayischen, in denen kein anderer gast zugegen war und wir den masturbierenden nachtwaechter zwar nur ungern, aber dann schlussendlich doch von seiner taetigkeit abbringen und ihn davon ueberzeugen konnten, dass eine funktionierende lampe in unserem zimmer wohl auf die laenge auch mehr zu seiner persoenlichen befriedigung beitragen wuerde. und in einer malay-chinesischen, von welcher wir uns kaum mehr loesen konnten. es muss an dem unterhaltsamen (ok, verdammt lustigen) manager mister-mister gelegen haben, der, zu meiner erleichterung, auch gerne schwitzte und, noch viel besser, bei welchem meine sprueche endlich mal anklang fanden.
(man kann sich das gar nicht so richtig vorstellen, wie hart die tage fuer den david waren, in welchen seine, zugegeben, in der anzahl nicht bescheidenen, sprueche nur auf miss-, un- oder auch gar kein verstaendnis stiessen. nicht, dass mein gesamtes selbstvertrauen auf solch smalltalk fussen wuerd, nicht, dass mir nur dadurch das gefuehl mit den locals in kontakt zu treten zu koennen, vermittelt wuerde, doch.. eben schon auch. welch erleichterung, einen lokalen kumpanen gefunden zu haben, der nichts gegen fantasienamen hat, im gegenteil, mich auch mit diesem anspricht (ok, mister ironman ist wirklich ein bisschen weit hergeholt. weiss ich, wieso er darauf beharrte), der mir dicken bullshit auftischt, vakuum- und wortverpackt, so dass ich bis zuletzt den braten oder was auch immer, nicht riechen kann und samt meinem weltbild arg ins zweifeln gerate. und, wie schon erwaehnt, der ab all der ironie und dem schalk auch ordentlich ins schwitzen kommt. ein verbuendeter. sehr gut.)

den anfang unserer reise machte die hauptstadt sarawaks, kuching, ganz im westen der riesigen insel. eine heruntergekommene und alles andere als charmante stadt. eine stadt, wie man sie in malaysia nur allzu oft antrifft. kein richtiges zentrum, die haeuser meist zweigeschossig, die fassade ein ausgeglichener mix aus farbe und schimmel, viele laermige verkehrsteilnehmer und ab und an ein von einem etwas gar farbenfreudigen architekten erstelltes einkaufszentrum. und so kaempften wir uns denn in den folgenden tagen durch den dschungel, vorbei an bintulu, miri, kota kinabalu in richtung sandakan. der elan der ersten tage flachte jedoch schon bald ab, hatten wir in diesen doch schon ein grossteil der sehenswuerdigkeiten gesichtet und auf unserer liste als 'checked' markiert; verwachsene dschungelpfade. alle moeglichen arten von affen, von den allgegenwaertigen makaken ueber proboscious monkeys zu den einzelgaengerischen orang utans (waldmensch auf malay). riesenspinnen. gigantischen hoehlen, in welchen sich verwegene einheimische daran machten, die delikatesse 'birdnest' mit leitern aus morschem holz und ueber rutschige pfade in der decke der hoehle zu ernten. wir sahen die palmplantagen, welchen der urwald weichen musste und noch immer muss, die breiten und braunen fluesse, auf welchen bestimmt noch einige nur spaerlich bekleidete einheimische etwas weiter im landesinneren auf ihren wackeligen einbauemen nach nahrung suchen. oder so. zuweilen mussten wir mit unserer fantasie etwas nachhelfen, (ebenso bei den krokodilen, doch dafuer gibts halbwegs tierfreundliche farmen) denn es laesst sich nicht abstreiten, dass malaysia, abgesehen von einigen wenigen, abgelegenen und unberuehrten flecken um tiefen urwald, ein moderner staat ist. mit all seinen vorzuegen. und nachteilen. so sind die fahrten im ac/80 cm sitz bus ein genuss, das internet schnell wie selten und stromausfaelle so gut wie unbekannt, andererseits muss man sich mit einem schmalen streifen dschungel entlang des flusses begnuegen und ueber die nahen palmplantagen hinwegsehen, um sich wie bruno manser zu fuehlen und im tiefen, gefaehrlichen urwald zu waehnen. und die tauchparadiese um semporna herum (sipadan, mabul) sind wohl auch nur vor der zerstoerung gerettet worden, weil sie als touristenmagnete dienen und sich damit gutes geld verdienen laesst. aber egal.
wir waren bruno, dundee und tiefseeschnorchler zugleich und genossen die tage.

und zu guter letzt, es soll nicht unerwahnt bleiben, mimten wir gar den tiger. woods. mathieu und ich (anfaenglich wohl vorallem ich, danach jedoch sah ich zuweilen auch mathieus augen strahlen) konnten der versuchung nicht widerstehen und versuchten uns auf dem traumhaft gelegenen mount kinabalu golfplatz, direkt unterhalb der massiven steilwand des hoechsten berges borneos. die aussichten ueber die huegel hinweg und einsichten in tiefe schluchten und wolkenbehangenen huegel waren einmalig. aehnlich wie unser ball- und zeitverbrauch. ganze 25 baelle opferten wir dem feuchten boden und dem schnellen wasser. und unter 4 stunden brachten wir keine runde hin. kleine runde, versteht sich.


Keine Kommentare: